Etwa 20 Prozent der Deutschen leiden immer wieder unter Sodbrennen. Es tritt dann auf, wenn Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Dabei ist das Sodbrennen an sich nur das Symptom für die sogenannte gastroösophageale Refluxkrankheit. Auch hinter Beschwerden wie chronischen Husten, chronische Kehlkopfreizung, Brustschmerzen und „Räusperzwang“, für die keine anderen Ursachen gefunden werden, kann ein sogenannter „stiller Reflux“ stecken. Wenn sich trotz Anpassung des Lebensstils, also Gewichtsreduktion, säurearme Speisen, Nikotinverzicht und der Einnahme von Medikamenten die Beschwerden nicht bessern, bedarf es weitergehender Untersuchungen. Dazu hat die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Toralf Wolkersdörfer ihr Behandlungsspektrum erweitert und bietet neue diagnostische und operative Möglichkeiten an. „Bei der High Resolution Ösophagusmanometrie schauen wir, ob die Speiseröhre normal arbeitet, wenn der Patient etwas schluckt“, erklärt Helena-Phelicitas Wenk, Oberärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in Arnstadt. „Bei der zweiten Untersuchung führen wir für über 24 Stunden eine Säuremessung durch, um zu sehen, wie oft und wie stark der Patient unter saurem Aufstoßen leidet.“ Manchmal reicht es, die medikamentöse Therapie anzupassen, um eine deutliche Linderung der Beschwerden zu erreichen. Bei Patienten, deren oberer oder unterer Schließmuskel der Speiseröhre nicht richtig arbeitet oder die einen Zwerchfellbruch haben, sind operative Maßnahmen sinnvoll. In einer Refluxoperation wird der Schließmuskel verstärkt und somit der Rückfluss von Magensäure verhindert. Bei größeren Zwerchfellbrüchen kann es zu einer Verlagerung von Magen- und Darmanteilen in den Brustkorb kommen. Dies kann eine umfangreichere Rekonstruktion des Zwerchfells und den Einsatz von Kunststoffnetzen erfordern. „Die Operationen werden ähnlich der robotischen Chirurgie mit einer 3D-Optik und minimalinvasiv durchgeführt, was zu weniger Schmerzen und einer schnelleren Wundheilung führt“, erklärt Dr. med. Toralf Wolkersdörfer. Viele Patienten benötigen anschließend keine Medikamente mehr oder können die Dosis deutlich reduzieren.