Arnstadt | 28. April 2021
Gerade einmal 20 Minuten Zeit ließ der kleine Henry seiner Mutter von der ersten Wehe bis zu seiner Geburt. Ein paar Minuten mehr und seine Eltern, Sarah und Maximilian Gergs, hätten es am 24. April 2021 noch rechtzeitig in den Kreissaal der Ilm-Kreis-Kliniken in Arnstadt geschafft, so aber blieb den jungen Eltern aus Ilmenau nichts anderes übrig, als auf dem Standstreifen der A71 anzuhalten und das Baby spontan im Auto zur Welt zu bringen. Baby und Mutter sind wohlauf.
Schon die erste Geburt vor drei Jahren verlief mit vier Stunden relativ zügig. „Dass es diesmal aber so schnell gehen würde, damit hatten wir nicht gerechnet“, erzählt Sarah Gergs. Dabei schien es zunächst so, als hätte es Henry gar nicht eilig, das Licht der Welt zu erblicken. Sein errechneter Geburtstermin lag bereits fünf Tage zurück. An dem Samstagnachmittag aber, ab ungefähr 16 Uhr, ging auf einmal alles ganz schnell: „Ich hatte einen Blasenriss und danach sofort starke Wehen“, berichtet die junge Mutter. „Wir haben uns gleich auf den Weg nach Arnstadt gemacht und vorsorglich eine Unterlage auf den Autositz gelegt“, erzählt sie weiter. Die Eltern hatten gerade die Autobahn erreicht, da spürte Sarah Gergs, dass sie es nicht mehr rechtzeitig in die Klinik schaffen würden: „Es ging nicht anders, ich musste mit den Wehen mitgehen und pressen“. Zwei Presswehen später war bereits das Köpfchen zu sehen. Ihr Mann hielt sofort auf dem Standstreifen an und unterstützte seine Frau. Nur eine Wehe später war Henry auch schon da. Die Schwester der Mutter gab in der Klinik Bescheid. Während die Eltern mit dem Neugeborenem weiter nach Arnstadt fuhren, bereitete dort das Klinikpersonal sofort alles vor. Ein Team von Ärzt*innen und Schwestern erwartete die Eltern mit dem Baby bereits an der Einfahrt zur Notaufnahme. Der kleine Henry wurde abgenabelt und sofort auf die Neonatologie gebracht und untersucht. Henry brachte 3784 Gramm auf die Waage bei einer Körperlänge von 50 cm. Mutter Sarah kam zur Nachgeburt nochmal in den Kreißsaal. Beide sind wohlauf und mittlerweile wieder zu Hause, wo schon Henrys großer, stolzer Bruder auf ihn wartete.